Grundlinien einer biblischen Israelperspektive und ihre Vermittlung an lokale Gemeinden

Arbeitsgruppe Theologie

Wer heute „Israel“ sagt, stellt damit noch lange nicht sicher, dass ein Gesprächspartner weiß, wovon die Rede ist. Ist das politische Israel heute gemeint? Oder das 12-Stämme Israel des Alten Testaments? Oder ist das Israel zur Zeit Jesu gemeint? Oder etwas Symbolisches?

Jerusalem

Grundkenntnisse einer christlichen, biblisch gegründeten Lehre über Israel

Seit der Gründung des modernen Staates Israel 1948, ist das kleine Land gezwungen, um seine Existenz zu kämpfen. Nicht nur von außen bekommt es die Bedrohung deutlich zu spüren, auch innenpolitisch muss es gegen viele Probleme kämpfen: Selbstmordanschläge; Hass und Hetze gegen Juden; der Spagat zwischen dem Anspruch, einerseits jüdischer Staat und andererseits Demokratie sein zu wollen, und das Austarieren zwischen der Umsetzung der Rechte aller Minderheiten… Herausforderungen gibt es viele.

Wer sich als Christ oder als christliche Kirche mit Israel beschäftigen will, benötigt nicht nur eine Liebe zum heutigen Land Israel und zu den Menschen, die dort leben. Es genügt auch nicht, sich von der dort wunderschönen Natur samt den faszinierend schönen Ortschaften, Städten und Sehenswürdigkeiten zum Reisen und zum Urlaub-Machen einladen zu lassen. Diese Person oder Gemeinde ist gut beraten, wenn sie sich auch die Grundlinien einer biblischen Israelperspektive aneignet, auch, um sich Urteile bilden zu können, wie Gottes biblischen Verheißungen an Israel zu verstehen sind und ob diese möglicherweise mit aktuellen realpolitischen Ereignissen etwas zu tun haben.

Israel nimmt der Heiligen Schrift viel Platz ein. Große Teile der Bibel beschäftigen sich mit der Geschichte des auserwählten jüdischen Volkes. Trotzdem gibt es in der christlichen Glaubenslehre bis heute selten durchdachte christliche Bekenntnisaussagen über die Bedeutung von Israel. Die Arbeitsgruppe „Theologie: Grundlinien einer biblischen Israelperspektive“ möchte deshalb dazu motivieren, dass Grundkenntnisse einer christlichen, biblisch gegründeten Lehre über Israel auf der Gemeindebasis Verbreitung finden. Denn eine gesunde Lehre über Israels Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, wie Gottes Wort sie darlegt, gehört mit zu den Inhalten, zu denen jeder Christ eigentlich etwas zu sagen haben sollte.

Eine biblisch verantwortete Lehre über Israel will positiv klären und entsprechend schulen, wie beispielsweise:

  • die Erfüllung biblischer Verheißungen in der Geschichte Israels in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ausgesagt werden;
  • die Problemgeschichte des Verhältnisses zwischen Kirche und Israel aufgearbeitet werden kann (Ersatztheologie usw.);
  • die verbreiteten Auffassungen des Antisemitismus, Antijudaismus und Antizionismus, auch unter christlichen Kirchen, überwunden werden kann;
  • kommuniziert werden kann, dass „Israel“ kein beliebiges Thema, sondern zentrales „Werkzeug“ in Gottes Heilsplan mit dieser Welt ist, ein Herzensanliegen Gottes.

Es ist außerdem wichtig, über die gemeinsamen christlich-jüdischen Wurzeln, über das weiterhin Verbindenden, aber auch über das unvermeidlich Trennende zwischen Christen und Juden, zwischen Israel und Kirche nachzudenken. Dabei muss auch über das messianische (= christus-gläubige) Judentum sowie über die Möglichkeiten des Dialogs zwischen Christen und Juden gesprochen werden.

Insgesamt ist den Gemeinden zudem zu vermitteln, wie die Einheit der Bibel – bestehend aus Altem und Neuem Testament – verstanden und sachgerecht ausgelegt werden muss (Hermeneutik), wo es Kontinuität und Diskontinuität in den Glaubensauffassungen von Juden und Christen um des Evangeliums Jesus Christi Willen gibt und auch geben muss.

Jerusalem
Kapernaum

2023/2 EiNS-Magazin

Shalom! 75 Jahre Israel und der Friedenswunsch Gottes

Wiederauferstehung - Gründung und Geschichte einer jungen Nation | Die versöhnende Kraft Gottes - Christen und messianische Juden | Von Anfang an vor Ort - Zur Lage einheimischer Christen

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