Gemeinde Jesu in Israel und den arabischsprachigen Ländern

Arbeitsgruppe Christen im Nahen Osten

Die seit dem Anfang des Christentums bestehende Präsenz einheimischer Christen im gesamten Nahen Osten und auch besonders im Heiligen Land wird gerade in westlichen Kirchen leider häufig übersehen. Dazu gehören neben der großen koptischen Kirche vor allem die Armenier, die Syrer und weitere. Nach wie vor bilden diese heute vorrangig arabisch-sprachigen Christen in den altorientalischen, orthodoxen, katholischen, evangelischen und evangelikalen Kirchen und Gemeinden einen wichtigen Teil des Leibes Christi, also der weltweiten Kirche. Diese unsere Schwestern und Brüder stellen auch heute noch in Israel den größten Teil der an Jesus glaubenden Menschen. Genauso wie die jüdischen Jesusnachfolger in den messianischen Gemeinden legen sie Zeugnis dafür ab, dass Jesus Christus der Herr und Heiland aller Menschen ist.

Christen im Nahen Osten

DANK

+ Wir danken Gott, dass sein Heilsplan die Errettung der orientalischen und damit auch der arabischen und arabisch-sprachigen Völker vorsieht. Sie sind von Gott gewollt, geplant und geliebt. (1Mose 16,7–16)

+ Wir danken den orientalischen Christen, dass sie über 2000 Jahre lang das Zeugnis Jesu im Nahen Osten trotz aller Widrigkeiten in großer Treue aufrechterhalten haben. (Apostelgeschichte 2,11)

+ Wir sind dankbar, dass auch heute noch Menschen in dieser Region zum Glauben an Jesus Christus kommen. Wir sehen darin ein Wirken des Heiligen Geistes, der Suchende zieht und sie Jesus finden lässt. (1Timotheus 2, 4)

+ Wir sind dankbar, dass diese jungen Gläubigen aus muslimischem Hintergrund sich nicht von teilweise drohender Ausgrenzung und Verfolgung abschrecken lassen, am Evangelium festzuhalten und es auch weiterzugeben.

WAHRNEHMUNG

+ Wir nehmen wahr, dass die Lebensumstände der Christen im Nahen Osten insgesamt und auch in Israel primär aus politischen und religiösen Gründen zunehmend schwieriger werden.

+ Wir nehmen wahr, dass deshalb eine starke Ausreisewelle stattfindet. Das betrifft Ägypten und Syrien, aber auch Israel und die Westbank. Dadurch schwindet der Anteil der Christen in der Gesamtbevölkerung. Diese Entwicklung wird inzwischen von der westlichen christlichen Welt zunehmend wahrgenommen und thematisiert.

+ Dennoch gibt es Aktivitäten von arabischsprachigen Christen, ihrem unmittelbaren Umfeld auch Menschen anderen Glaubens von der Hoffnung in Jesus Christus zu erzählen.

+ Leider wird in bestimmten Israelkreisen gegenüber arabischen Völkern ein Feindbild aufgebaut, das vor Ort oft hinderlich für die Einheit aller Gläubigen ist und das christliche Zeugnis beschädigt. Zugleich werden die einheimischen Christen und Kirchen von solchen Gruppen kaum wahrgenommen und spielen auch bei Besuchsreisen kaum eine Rolle. Erfreulicherweise scheint sich diese einseitige Fixierung in letzter Zeit teilweise zu ändern.

+ Unter den orientalischen Christen selbst gibt es große Spannungen zwischen den verschiedenen Kirchen und Glaubensströmungen. Sie sprechen nicht mit einer Stimme, was ihre Außenwirkung und ihre Glaubenszeugnis ebenfalls leider beeinträchtigt.

FÜRBITTE

+ Unsere Glaubensgeschwister sind gerade in stark islamischen Ländern in großer Bedrängnis. So werden z.B. auch in Gaza Christen benachteiligt. Besonders ehemalige Muslime, die zum Glauben an Jesus Christus kommen, sind von Verfolgung bedroht. Lasst uns für den Schutz dieser unserer Geschwister beten.

+ Einige Kirchen scheinen in ihren Traditionen erstarrt zu sein. Lasst uns für eine Wiederbelebung innerhalb der Kirchenmauern beten.

+ Wir wollen dafür beten, dass es für Muslime möglich wird, das Evangelium zu hören und sich in aller Freiheit dafür entscheiden zu können. Wir beten, dass sie in großer Zahl Nachfolger Jesu werden.

+ Lasst uns dafür beten, dass Christen im Heiligen Land eine Zukunft sehen und sich nicht zur Auswanderung entscheiden. (Jesaja 42, 3)

+ Lasst uns für alle missionarischen Bemühungen beten, sowohl in arabisch-sprachigen Ländern als auch hier in Europa. Es ist ermutigend, dass die Botschaft des Evangeliums gerade in dieser Zeit viele Menschen erreicht und ihnen neue Hoffnung und Gewissheit der Vergebung schenkt. Hier sind besonders die neuen Medien sowie Radio- und Fernsehprogramme hilfreich, die besonders Suchenden und Gläubigen im Untergrund – Einzelnen und Hausgemeinden – geistliche Wegweisung und Ermutigung geben.

EMPFEHLUNGEN UND BITTEN

+ Wir bitten besonders christliche Israelfreunde, sich mit der arabischen Minderheit im Land zu befassen und sie als gleichberechtigte Mitbürger des Landes zu sehen. (Hesekiel 47, 21-23) Wir bitten sie zugleich, die Christen im Nahen Osten als wertvolle Mit-Glieder am EINEN Leib Christi zu entdecken.

+ Evangelium und Politik dürfen nicht miteinander vermischt werden. Christen gehören zu einem höheren Reich als es die „Reiche dieser Welt“ sind. Deshalb empfehlen wir, deutlich zwischen politischen und geistlichen Gesichtspunkten zu unterschieden. Unsere Aufgabe als Christen ist es nicht, für die eine oder andere Seite Partei zu ergreifen, sondern im Namen Jesu Botschafter der Versöhnung im Namen Jesu zu sein.

+ Lasst uns die arabische christliche Minderheit unter der muslimischen Mehrheit mit ganzer Kraft unterstützen. Wir wollen sie auch in ihrer Andersartigkeit anerkennen. Wir lieben sie als unsere Geschwister vorbehaltlos, auch wenn unsere geistlichen Traditionen anders gestaltet und wir möglicherweise in einigen Punkten unterschiedlicher Meinung sind. (Gal 6,10)

2023/2 EiNS-Magazin

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